Markus Baumgartner

Auslandschweizerin gründet Gebetsinitiative in Österreich

Die Auslandschweizerin Helene Cuenod startete mit der Webseite «Pray for Austria» eine viel diskutierte Gebetsinitiative für österreichische Politiker und Politikerinnen. Über 500 Betende hat sie bereits gewinnen können. 

2002 zog Helene Cuenod (45) von Lausanne nach Wien – anfangs, um in einem kirchlichen Projekt mitzuarbeiten. Jetzt macht sie Schlagzeilen, weil sie zu Gebeten für die Regierung des Landes aufruft, schreibt das Onlineportal Swissinfo.ch. Auch viele Medien in Österreich berichteten darüber. Dass ausgerechnet eine Schweizerin das katholische Österreich mit einer Privatinitiative zum Gebet für die Politik vereinen und «frischen Wind ins Land bringen» will, lässt aufhorchen: «Das sind wohl meine Schweizer Gene, die etwas gleich systematisieren müssen», sagt die Unternehmensberaterin, Schwerpunkt Mitarbeitenden-Entwicklung.

Ibiza-Affäre als Auslöser

Der entscheidende Anlass für die private Gebetsinitiative war für die Katholikin die «Unruhe in Österreich» nach der «Ibiza-Affäre», die im Mai zuerst den Vizekanzler und danach die gesamte österreichische Regierung zu Fall brachte. Für sie ist Gebet effektiv, sie betrachtet es als «Einladung an Gott, auf die Politiker zu schauen». Darum hat sie im «Wissen um die grosse Verantwortung der Politiker und dem Glauben an die Kraft des Gebets» gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Es gehöre für sie zu den Pflichten eines Christen für die politischen Verantwortungsträger und ihr Wirken für eine gerechtere Gesellschaft zu beten, sagt sie.

6000 Besucher täglich

Sie engagiert sich ehrenamtlich und investierte ihr eigenes Geld in die Erstellung ihrer Webseite und in die Online-Betreuung. Spendenaufrufe oder Bankdaten findet man bei «Pray for Austria« nicht. Für die Österreicher ist es offensichtlich kein Problem, dass die Initiative von einer Auslandschweizerin ins Leben gerufen wurde. Der Erfolg hat Helene Cuenod selbst überrascht. Bis zu 6000 Besucher kommen täglich und über 500 Betende haben sich bereits namentlich registriert und damit zum regelmässigen Gebet verpflichtet.

Von allen Parteien

Aus 247 Politikern von allen Parteien – vom Bundespräsidenten und Parteichefs, Nationalratsabgeordneten und dem Bundesrat bis zu den Landeshauptleuten – kann man selbst wählen. Oder ein Zufallsgenerator nimmt den Unschlüssigen die Entscheidung ab. Dann muss nur noch die Häufigkeit (täglich, wöchentlich, monatlich) bestimmt und angeklickt werden. Und schon wird man über die möglichen Gebetsformen informiert. Die Online-Gebetsplattform ist überkonfessionell und hat von der römisch-katholischen Bischofskonferenz bis zur Evangelischen Allianz breite Unterstützung gefunden.

Herzlich, Markus Baumgartner

Bild prayforaustria.at
21. Juli 2019 | 09:43
von Markus Baumgartner
Lesezeit: ca. 1 Min.
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