Br. Paul Tobler

An der Jugendvigil beten lernen

Wir hatten Jugendvigil. Am vergangenen Wochenende. Die Jugendvigil gibt es seit 16 Jahren, sie ist also schon wie eine Haustradition. Entstanden ist sie auf Initiative junger Brüder, nachdem diese beeindruckende Gebetsanlässe erlebt hatten (Weltjugendtag Paris, Gebetsabend zur Hl. Thérèse von Lisieux). Der Anlass hat schon viele junge Menschen hierhin geführt. Seit einem Jahr haben wir die Form verändert: ein ganzes Wochenende lang (statt einer fast durchgehenden Nacht, «Vigil») und vertiefender, «nahrhafter». Für Klosterschule, junge Einheimische oder Firmgruppen bestehen dafür noch andere Angebote.
So widmeten wir uns dem Thema: «Herr, lehre uns beten» (Lk 11,1), über das Gebet. Und es schien ein Thema zu sein, das beschäftigt, mit knapp 40 Teilnehmern plus zeitweise zwei mittelgrossen Gruppen. Eine Freude. Es gab Vorträge und Diskussion. Beispielsweise führte uns die Dominikanerin Sr. Dominique aus Weesen sehr anschaulich in die körperlichen Gebetshaltungen nach der Lehre des Hl. Domikus ein. Und es wurde umgesetzt: Zum Wochenende gehörte die Teilnahme an den normalen klösterlichen Stundengebetszeiten. Und natürlich durften gemütliche Momente nicht fehlen, mit Musik, Gesprächen, sonnenbaden, Bündner Bergen, …
Organisiert wird dieser Anlass immer von den jüngsten Brüdern miteinander, unter Mithilfe einiger junger Helfer. Die Organisation unter demselben Dach ist praktisch: man kann sich rasch absprechen, Dinge aufteilen, eine Gesangsprobe machen, Rückfragen stellen, … Und viele Dinge und organisatorische Abläufe sind im Kloster einfach schon vorhanden, organisiert oder eingespielt. Und toll ist natürlich auch die Infrastruktur: Eine schöne Barockkirche, abends dunkel, mit den altbekannten «JUVI»-Teelichtern beleuchtet, daneben altehrwürdige Klostergänge mit guter Akkustik beim Singen, dann die Wallfahrtskirche mit Gnadenbild, …  Sehr günstige Voraussetzungen.
Der Anlass war auch für uns jüngere Brüder wieder eine Freude, interessant und bestärkend. Ein Teilnehmer: «Im ersten Moment wirken eure Choräle jeweils schon sehr schlicht. Aber dann wird es wohltuend und stark». Und der Hl. Paulus, vorgelesen in der Sonntagsmesse: «Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf» (1 Tim 2,1).

28. September 2013 | 08:28
von Br. Paul Tobler
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