Sibylle Hardegger

Es gibt ihn!

3 1/2 Jahre habe ich darauf gewartet hier in Schweden einen Elch zu sehen. Dann ist es mir gelungen. 1x nur! Nun habe ich mir gedacht ich mach mich auf die Suche nach dem tomte, joulupukki oder wie er in den verschiedenen Ländern heisst. Also eine Mischung zwischen Weihnachtsmann und Sankt Nikolaus. Er hat übrigens in jedem Land eine Wohnsitz. Dänemark: Grönland, Finnland: Rovaniemi, Schweden: Mora. Da Mora mir am nächsten liegt. Habe ich mich aufgemacht ihn in Schweden zu besuchen.
Es wäre ja langweilig, wenn der tomte ganz alleine leben würde. Aus diesem Grund gibt es Tomteland. Da wohnt der tomte und alle seine vielen Helfer (die Elfen und die Trolle und nicht zu vergessen die Rentiere). 
Dass für das Tomteland ein stolzer Eintrittspreis von 200 SEK bezahlt werden muss, lassen wir hier mal weg. Aber was tut man nicht alles, um dem tomte leibhafig zu begegnen? Ich hatte Glück. Tomte war zu Hause und hatte «Sprechstunde». Viele Kinder standen an, um ein paar Worte mit dem tomte zu wechseln. Das ist aber nicht der Hauptgrund. Das Wichtigste ist, die Geschenkliste abzugeben, damit tomte für Weihnachten alles vorbreiten, verpacken und dann rechtzeitig verteilen kann. Kein Wunder war am 4. Adventssonntag ein Riesenandrang. 
Endlich war ich an der Reihe. Auf meine Frage, ob er St. Nikolaus aus dem Schwarzwald kennt, wurde er doch etwas verlegen und meinte: «Ein entfernter Bekannter von mir.» Meine Geschenkliste hatte ich zu Hause vergessen. Stattdessen habe ich – zur Belustigung aller – ein Verslein aufgesagt: Im Schwarzwald schtoht e Hüüsli, im Schwarzwald gits viel Wald…. Der Applaus war mir sicher, aber ob jemand, was verstanden hat bezweifle ich. 
Gut zu wissen, dass es den tomte wirklich gibt und er nicht nur ein Märchen ist. 

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21. Dezember 2014 | 16:26
von Sibylle Hardegger
Lesezeit: ca. 1 Min.
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