Markus Baumgartner

900 Jahre eindrückliche Erlebnisse 

Der 1. April 2020 war für das Benediktinerkloster Engelberg ein wichtiger Tag. Vor 900 Jahren begann die Tätigkeit der Mönche im Hochtal. Die aufgrund der aktuellen Situation in zwei Gruppen getrennte Mönchsgemeinschaft wird das Gründungsfest schlichter als ursprünglich vorgesehen begehen. 

Ununterbrochene Tradition

Bete, arbeite und lies – «ora et labora et lege»: Das sind die drei Eckpfeiler benediktinischer Gesinnung. Das Kloster Engelberg steht hier für beständige Werte. Dass es am 1. April 1120 gegründet worden ist, kann in der Stiftsbibliothek Engelberg mit einer der bedeutendsten Handschriftensammlungen der Schweiz nachgelesen werden. In den hier aufbewahrten Annalen ist nachzulesen: «Im Jahre des Herrn 1120, zur Zeit von Papst Calix II. am 1. April, einem Donnerstag, legte der Ritter Konrad von Sellenbüren den Grund zum Kloster der hl. Maria von Engelberg.» Seither kann das Benediktinerkloster Engelberg als eines der wenigen Klöster in der Schweiz auf 900 Jahre ununterbrochene segensreiche Tätigkeit zurückblicken. 

Selbstverständlich ist dies nicht: Im Pestjahr 1349 sowie bei zwei weiteren 

Seuchenzügen 1548 und 1565 wurde die Mönchsgemeinschaft arg dezimiert. Bei der Pest von 1565 überlebte ein einziger Pater. Und dies auch nur, weil er zu diesem Zeitpunkt als Pfarrer in Küssnacht SZ wirkte. Das Kloster erholte sich auch von drei Brandkatastrophen. Nach der verheerenden Feuersbrunst von 1729 entstand der heutige Klosterbau. 1951 erlebte Engelberg den personellen Höchststand mit 129 Konventualen. Heute leben im Kloster Engelberg insgesamt 20 Patres und Brüder – seit 2010 unter der Führung von Abt Christian Meyer.

Tagesablauf der Mönche

Zum Jubiläum ist ein neunminütiger Kurzfilm des schwedischen Filmers Henrik Andersson entstanden, der zu den führenden Filmemachern in seiner Heimat gehört. Anhand des Tagesablaufs der Mönche berichtet Abt Christian Meyer über das Zusammenleben in der Klostergemeinschaft, vom Miteinander mit der Dorfbevölkerung, von den Freuden, aber auch den Sorgen. Zu sehen sind auch verschiedene Musikkompositionen, die zusammen mit den Kommentaren von Abt Christian Meyer eine harmonische Einheit bilden. 

Bild Quelle Screenshot 900-jahre.kloster-engelberg.ch
13. April 2020 | 16:53
von Markus Baumgartner
Lesezeit: ca. 1 Min.
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